Jobcenter Altmarkkreis Salzwedel

10 Jahre kommunales Jobcenter Altmarkkreis Salzwedel

Bilanz: Halbierung der Arbeitslosenquote

 

Arbeitslosenquote nach 10 Jahren erfolgreicher Arbeit von 11,2 % auf 5,9 % gesenkt. Die Anzahl der Arbeitslosen um 41,4 % reduziert – von 4.727 Personen im Jahresdurchschnitt 2012 auf 2.771 im Jahresdurchschnitt 2021.
Seit dem 1. Januar 2012 ist das Jobcenter Altmarkkreis Salzwedel für alle leistungsberechtigen Personen nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II), auch Hartz IV genannt, zuständig. Aus den getrennten Zuständigkeitsbereichen der Bundesagentur für Arbeit und des Altmarkkreises Salzwedel wurde ein kommunales Jobcenter in Form eines Eigenbetriebes geschaffen. Das erklärte Ziel war, mit Hilfe des Jobcenters als Teil des Landkreises ein Gesamtpaket an sozialen Leistungen und Lösungen auf kurzen Wegen und aus einer Hand an einem Standort anzubieten.

“Es war eine der wichtigsten und mutigsten Entscheidungen des Kreistages, für ein Jobcenter in Verantwortung des Altmarkkreises Salzwedel zu stimmen. Wir sind vor Ort, wir nehmen unsere Verantwortung ernst und können so lokale und regionale Aktivitäten entwickeln“, sagt Landrat Michael Ziche. Er weiter: „Dabei greifen wir auf unsere Wirtschafts- und Sozialpartner zurück. Darum war für mich kommunale Arbeitsmarktpolitik seit Gründung Chefsache“. Sein Fazit: „Die Bilanz nach 10 Jahren kommunales Jobcenter Altmarkkreis Salzwedel gibt mir recht“.

Auf der Grundlage des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Organisation der Grundsicherung für Arbeitsuchende fasste der Kreistag 2011 den Beschluss, den Antrag zur Errichtung eines kommunalen Jobcenters beim Land Sachsen-Anhalt zu stellen. Innerhalb kürzester Zeit wurde nach der Zustimmung durch das Land eine arbeitsfähige Struktur aufgebaut. Seitdem unterstützt das kommunale Jobcenter Altmarkkreis Salzwedel alle erwerbsfähigen Menschen, die Hilfe auf ihrem Weg in Arbeit und Ausbildung benötigen. Gesellschaftliche Teilhabe durch Beschäftigung und Qualifizierung werden ermöglicht. Erwerbsfähige, die trotz intensiver Bemühungen keinen Arbeitsplatz finden können oder mit ihrer Erwerbstätigkeit ihren Lebensunterhalt nicht ausreichend absichern können, haben bei Hilfebedürftigkeit Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts als Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Über monatliche Geldleistungen wird dann die Existenz dieser Menschen gesichert.

„Dank des Einsatzes der Mitarbeitenden des Eigenbetriebs Jobcenter Altmarkkreis Salzwedel aber auch dank der neuen Struktur, in der Bürgernähe, direkte Erreichbarkeit und der Umgang mit den Menschen auf Augenhöhe zur täglichen Praxis gehören, konnte ein kontinuierlicher Rückgang der Arbeitslosenquote erreicht werden. Mit der Arbeitslosenquote rangieren wir an 3. Stelle im Land Sachsen-Anhalt“, sagte der Leiter des Jobcenters Arnold Schulze.

Der Altmarkkreis Salzwedel verbesserte die örtlichen Rahmenbedingungen für die Leistungsberechtigten aber auch für die Mitarbeitenden. Durch die Nutzung landkreiseigener sanierter Liegenschaften in Klötze, Salzwedel und Gardelegen wurden sehr gute Bedingungen für engagierte und kompetente Beratungen geschaffen.

Bei den Anstrengungen um erfolgreiche Vermittlungen in Arbeit und Ausbildung gab und gibt es im Laufe der Tätigkeit des Jobcenters auch immer wieder besondere Herausforderungen, deren Eintreten nicht planbar war. Hierzu zählt z. B. die Integration von Geflüchteten beginnend in den Jahren 2015/16. Seitdem wurden zahlreiche Integrationskurse und Arbeitsgelegenheiten organisiert und abgeschlossen, so dass auch hier erfolgreiche Vermittlungen in Arbeit und Ausbildung gelingen konnten. Die Anzahl hilfebedürftiger Geflüchteter im Altmarkkreis Salzwedel verringerte sich sukzessive. Aktuell werden 220 Geflüchtete aus Asylherkunftsländern als erwerbsfähige Leistungsberechtigte vom Jobcenter betreut.

Eine weitere besondere Herausforderung stellt die Coronapandemie dar. Ihr Einfluss insbesondere auf den Arbeitsmarkt und die Beschäftigung dauern an. Durch das Jobcenter Altmarkkreis Salzwedel wurde und wird ohne Unterbrechung sichergestellt, dass für alle Hilfebedürftigen die notwendigen Leistungen jederzeit erbracht werden. Die notwendigen Einschränkungen bei den persönlichen Kontakten wurden durch alternative Kommunikationsformate (Telefon, E-Mail) ersetzt.

Als wesentlicher Meilenstein in der Geschichte des Jobcenters galt 2018 die Einführung der elektronischen Akte. Sie bringt nicht nur für die Leistungsberechnung Erleichterungen, sie dient auch den Mitarbeitenden zur Weiterentwicklung von Qualität und Effizienz. Damit wurde die bisherige Papierakte abgelöst und eine wesentlich schnellere Verfügbarkeit von Daten standortübergreifend erreicht.

Mit Blick in die Zukunft erwartet das Jobcenter Veränderungen, die mit der geplanten Einführung eines Bürgergeldes einhergehen werden. Vor allen Beteiligten liegt also eine spannende Zeit, in der die Kompetenzen des kommunalen Jobcenters Altmarkkreis Salzwedel weiterhin gefragt sein werden.